| Schüleraustausch

Sommertage in Paris, Lille und am Strand von Dünkirchen

Mit einer Woche strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen bot sich den Teilnehmern am diesjährigen Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerschule, dem Collège Sainte-Odile in Lambersart, das erwartete meteorologische Kontrastprogramm zur vorweihnachtlichen Atmosphäre während der Austauschwoche in Deutschland im Dezember. Der erste Tag begann ruhig mit dem Wiedersehen der Austauschpartner und dem Kennenlernen der Schule. Sowohl Schüler als auch Lehrer freuten sich, bestehende Kontakte wiederaufzunehmen und Freunde wiedersehen zu können, auch wenn diesmal zwischen den Austauschwochen in Deutschland und Frankreich sogar die gemeinsame Exkursion nach Brüssel gelegen hatte, die ebenfalls bereits unter den Vorzeichen des 60jähirgen Jubiläums des Élysée-Vertrags gestanden hatte.

In Leffrinckoucke bei Dünkirchen (Dunkerque) besuchte die Gruppe zunächst das „Fort des Dunes“, das nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 konzipiert und gebaut wurde, zwar im Ersten Weltkrieg keine militärische Rolle spielte, jedoch sowohl zu Beginn als auch zum Ende des Zweiten Weltkriegs relevant wurde. Nicht zuletzt der Film „Dunkirk“ machte die „Operation Dynamo“ bekannt, bei der beinahe das vollständige britische Expeditionskorps nach Einkesselung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht über den Ärmelkanal evakuiert werden konnte. Im Anschluss an diesen Beitrag zur historischen Bildung in Bezug auf die deutsch-französische Geschichte stand ein Picknick an der Küste auf dem Programm und die Schüler konnten bei Spiel und Spaß gemeinsame Freizeit am Strand von Leffrinckoucke verbringen. Eine kleine Wanderung Richtung Zuydcoote zwischen Dünen und Meer rundete den Ausflug ab.

Nach Lille fuhren die Teilnehmer von Lambersart aus mit der Métro, was als Übung und Vorbereitung auf die Exkursion nach Paris am Folgetag gewertet werden konnte. Die Hauptstadt der Region Hauts-de-France präsentierte sich entgegen dem Klischee für den Norden Frankreichs ebenfalls bei bestem Sommerwetter. Madame Detavernier hatte einen Stadtrundgang vorbereitet, im Rahmen dessen die flämisch geprägte Architektur bewundert werden konnte und Hintergrundinformationen zur Stadtgeschichte von Ludwig XIV. über die Koalitionskriege in Folge der Französischen Revolution bis hin zu den Weltkriegen vermittelt wurden. Anschließend durften die Schüler die Stadt in binationalen Gruppen gemeinsam nach ihren eigenen Interessen erkunden. Den freien Nachmittag verbrachten die meisten Teilnehmer bei einer Poolparty im Garten einer der Gastfamilien – eine wohltuende Erfrischung.

Am Bahnhof Lille-Flandres begann der Tagesausflug nach Paris mit dem bekannten französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV, der ein komfortables Fahrerlebnis bietet und schon selbst zu den landestypischen Besonderheiten gehört. In einer Stunde erreichte die Gruppe somit rasch den Gare du Nord, von wo sie mit der Métro direkt zum Eiffelturm fuhr. Die weitere Strecke führte die Teilnehmer über die Pont de l’Alma zum Triumphbogen. Auf den Champs-Élysées, der Prachtstraße der französischen Hauptstadt, gab es die Möglichkeit, in Gruppen selbstständig die Umgebung zu erkunden. Über die Place de la Concorde mit dem Obelsiken durch den Tuileriengarten ging es daraufhin zum Louvre, dann entlang der Seine zur Kathedrale Notre-Dame, an der noch Renovierungsarbeiten zu beobachten waren. Das Centre Pompidou bildete den Endpunkt der Wanderung durch Paris.

Mögliche Daten für das Schuljahr 2023/24 wurden bereits ausgelotet, sodass die 37jährige Partnerschaft zwischen den beiden Schulen fortgesetzt werden kann und die nächsten Klassenstufen teilnehmen können.