Am Sonntag, 4. März, verließen wir den Düsseldorfer Flughafen bei strahlendem Sonnenschein, um uns auf den Weg in die Hauptstadt Dänemarks zu begeben. Dort wartete bereits die erste Überraschung: Auf dem Rollfeld erwartete uns eine Propellermaschine! Doch auch diese brachte uns zügig nach Kopenhagen, wo wir am Flughafen von den Gastfamilien empfangen wurden und prompt auch bei diesen einzogen. Den Abend verbrachte man also damit, seine Gastfamilie erst einmal kennenzulernen und dabei nicht nur das eigene Englisch zur Probe aufs Exempel zu stellen!
Doch auch dieser erste Abend fand irgendwann sein Ende, schließlich musste man am nächsten Tag ja wohl oder übel auch dort in die Schule, Dänemark hin oder her! Die Filipskolen ist eine Privatschule mit knapp 180 Schülern, an der jeder Jahrgang, vom ersten bis zum neunten, nur eine Klasse umfasste. Am Projekt beteiligt war die gesamte Klasse 8a.
Allerdings lief dieser Schultag ein wenig anders ab; zunächst traf man zum ersten Mal auch die angereisten Teilnehmer aus Italien und Polen sowie alle dänischen Teilnehmer. Für einige gab es also hier schon ein kleines Highlight: Ein Wiedersehen mit den Freunden, die man in Turin gefunden hatte! Damit alle sich besser kennenlernen konnten, fing der Tag mit einigen Eisbrechern an, bevor es mit einer kurzen Vorstellung der Gäste vor dem Rest der Schule weiter ging, die den Gästen danach erst einmal ausführlich gezeigt wurde.
Schließlich widmeten wir uns den Vorträgen, im Zuge derer die Teilnehmer eine Analyse des Arbeitsmarktes des jeweiligen Heimatlandes vorstellten, bevor eine der dänischen Lehrerinnen eine Präsentation über den Architekten Bjarke Ingels und dessen Gruppe „BIG“ abhielt. Zuletzt sahen wir uns einige der naheliegenden Bauwerke, wie das „VM“, „The Mountain“ oder das „8 House“, an und verbrachten schließlich den Nachmittag und Abend mit unseren Gastgebern in der Shoppingmall.
Dienstags traf man sich in der Innenstadt bei der Werbeagentur „Marketsquare“, wo anhand von tatsächlichen Aufträgen erklärt wurde, wie man Werbung einsetzen kann und welche Marketingstrategien es gibt. Bevor wir uns im Herzen von Amalienborg, dem dänischen Königspalast, trafen und dort zuerst eine Führung durch den Palast bekamen. Anschließend folgte einer meiner persönlichen Höhepunkte: eine Bootstour durch die gefrorenen Kanäle der Stadt. Selbst für den erfahrenen Guide eine einmalige Erfahrung!
Später besichtigten wir noch die königlichen Stallungen und bekamen dort nicht nur die Möglichkeit in direkten Kontakt mit den Kutschpferden zu kommen, sondern sahen zudem auch alle Kutschen, ob noch in Gebrauch oder nicht. Da an diesem Tag das Wetter sehr schön war, entschlossen wir uns, an diesem Tag den „Christiansborg Palace Tower“ zu besteigen, um eine einmalige Aussicht über Kopenhagen zu genießen, die von der untergehenden Sonne malerisch in Szene gesetzt wurde.
Der folgende Tag begann mit einer Bauaufgabe, die in internationalen Kleingruppen zu bewältigen war, bevor man sich zurück in die Ländergruppen begab, um an der eigenen Marketingstrategie und einem entsprechenden Pitch arbeitete! Was dabei herauskam, werden wir erst am Ende des Projekts verraten. Nach der Mittagspause besuchten wir eine Kaffeerösterei und schließlich „Kalles Kaffe“, wo einer der Gründer sein Wissen und seine Erfahrungen bezüglich Start Ups über dem ein oder anderen Becher Kaffee mit uns teilte. Dabei gilt, laut ihm: Wenn dein Herz drinsteckt und du bereit bist, zu geben, was du kannst, wird es letztendlich auch funktionieren!
Folgend begaben wir uns noch einmal mit den Gastgebern in die Innenstadt. Diesmal jedoch nicht, um uns Werbestrategien erklären zu lassen, sondern uns von diesen mitreißen zu lassen und Souvenirs und einige Leckerbissen zu besorgen. Außerdem begaben wir uns an diesem Tag noch in die Freistadt Christiania und erlebten deren einzigartigen Charme.
Eine ausgiebige Stadtführung mit allen Sehenswürdigkeiten gehört zu jeder guten Reise! Und genau die stand für Donnerstag auf dem Plan. An neun verschiedenen Sehenswürdigkeiten klärten uns die dänischen Schülerinnen und Schüler über deren Geschichte, Signifikanz und besonderen Eigenschaften auf. Anschließend begaben wir uns zum Danish Design Museum, wo sich in einem Workshop alles um das Thema Nachhaltigkeit drehte. Dazu wurde mit Klischees aufgeräumt und zum bewussten Denken aufgerufen; Aspekte, die wir uns für die weitere Produktentwicklung sehr zu Herzen nahmen. Abends trafen sich alle Projektteilnehmer und Familien zu einem gemeinsamen Essen. Die Lasagne zeichnete dabei nicht nur den Italienern ein Lächeln auf die Lippen.
Wie im Flug war die Zeit vergangen und der letzte Programmtag kam schneller als gedacht. Thematischer Schwerpunkt war die Vorstellung der Pitches und deren Bewertung. Dabei erfuhren wir auch zum ersten Mal, an welchem Produkten die Italiener, Dänen und Polen arbeiteten. Und nach einer darauf folgenden kurzen Evaluation der Woche, kam es bereits um 12 Uhr zum Tagesklimax, bei einem lockeren Abschluss-Pizzaessen.
Schnell wurde dort einem jeden klar, wie eng die Woche einen zusammengeschweißt hatte. Um gänzlich ehrlich zu sein, lag dies jedoch weniger am Programm, als an den vielen gemeinsam verbrachten Abenden, an denen gemeinsam Tischtennis und UNO gespielt, Fremdsprachenunterricht gegeben, Fußball geschaut oder einfach nur gequatscht wurde.
Dabei wurde uns vor allem eines bewusst: Obwohl unsere Leben teils gänzlich verschieden sind und auch im Projekt oft unsere Unterschiede herausgestellt und betont wurden, sind wir uns in der Essenz doch so ähnlich. Und wer hätte gedacht, dass die schönsten Momente zustande kommen, wenn man gemeinsam nur eine Mission hat: Das verloren geglaubte englische Wort zu finden, das für das Gespräch mehr oder weniger wichtig ist.
Und wer hätte gedacht, dass man neben formschönen englischsprachigen Analysen auch wunderbar Freundschaften schließen kann, ohne die ganze Palette an technical terms zu kennen? In diesem Sinne: Abschließend lässt sich sagen; ich will zurück nach Westerland Kopenhagen!