Das Clara verabschiedet sich von Gunter Fischer

Die Schulaula war voll besetzt, so dass nur die Klassen- und Schülersprecher statt aller Schüler zu der besonderen Feier eingeladen werden konnten. Denn von der Bürgermeisterin, Sabine Anemüller, über die Direktoren und Direktorinnen der benachbarten Schulen im Kreis, (Ex-) Kolleginnen und Kollegen bis hin zu Schuldezernent Thomas Dudda waren alle gekommen, um sich  von Gunter Fischer zu verabschieden. Dies geschah, typisch fürs Clara mit musikalischen Beiträgen, aber vor allem mit sehr persönlichen Reden.

Ergriffen zeigte sich der Direktor, der 18 Jahre am Clara, anfangs noch Städtischen Gymnasium, nicht nur verwaltungstechnisch „der Chef“ war, sondern mit Leidenschaft und Menschlichkeit die Schule mit einer damals geringen Schülerzahl wieder aufbaute mit neuen Konzepten und Methoden.

„Eine Ära geht zu Ende“, schloss der Schulpflegschaftsvorsitzende Norbert Albers seine Abschiedsrede für Gunter Fischer. Eigentlich wollte er diese Floskel nicht verwenden, doch bei dem, was der am 31. Januar in den Ruhestand verabschiedete Direktor für das Clara-Schumann-Gymnasium Dülken geleistet hat, passt diese Aussage perfekt.

Emotionale Höhepunkte waren vor allem zwei Reden: Für die in der Schule unterrichteten Flüchtlinge und sogenannten Seiteneinsteiger bedankte sich Sobhan Pourrajabi für die herzliche Aufnahme, Zuversicht und Geduld, mit der Fischer ihm und den anderen Kindern die deutsche Sprache und Kultur vermittelt hatte. Aber vor allem war er dankbar für die große Chance, die der Direktor ihnen ermöglichte.

Die zweite Rede hielt die ehemalige Schülerin Nina Odenius, die ihre beschwerliche Suche nach Integration beschrieb. Denn als Blinde hätte sie damals an eine Spezialschule nach Marburg gemusst, wenn Gunter Fischer es zusammen mit den Kollegen nicht ermöglicht hätte, dass sie ihr Abitur an ihrem Heimatort machen konnte.

Danach sorgte der Auftritt von Borussias Jünter, der Gunter das Geschenk des Kollegiums überreichte, für Lacher und Begeisterung des langjährigen Fans. Gunter Fischer selbst wiederum übergab zum Abschluss symbolisch den Schlüssel an seinen Nachfolger Christian Mengen, der bisherige stellvertretende Direktor übernimmt am 1. Februar die Schulleitung.

Denn trotz des allseits vorhandenen Direktorenmangels, geht am Clara der Übergang fließend, stellte die Bürgermeisterin anerkennend fest, laut dem Motto, zitiert nach Cicero: „Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen.“


Text: Katja Schoofs, Fotos: Yasser Shouman